Gleich zwei Nachwuchs-SMs in unserer Region

Von Marco Stocker


Normalerweise wird bei der Vergabe der Schweizer Meisterschaften (SM) des Nachwuchses, darauf geachtet, dass die Titelkämpfe der U16 und U18 nicht in derselben Region stattfinden, wie diejenigen der U20 und U23. Alle Landesteile der Schweiz sollen wenn möglich berücksichtigt werden. Für dieses Jahr allerdings hat die Schweizer Leichtathletikszene erstmals gleich beide Nachwuchs-Saison-Highlights in unsere Region vergeben. Am letzten August-Wochenende standen daher in Riehen und Basel gleichzeitig Schweizer Meisterschaften auf dem Programm. Für die Betreuer optimal, da sie zwischen der Grendel- und der Schützenmatte hin und her fahren und so ihre Athletinnen und Athleten in unterschiedlichen Kategorien coachen konnten. Einige sollen die 7,5 Kilometer dabei sogar mehrfach joggenderweise überbrückt haben.

Aus Muttenzer Sicht standen vor allem die sehr stimmungsvollen Wettkämpfe auf der Grendelmatte im Fokus. Mit den Geschwistern Laura und Sina Weigert standen dort zwei U16-Athletinnen erstmals bei einer Einzel-SM im Einsatz. Während Laura am Samstag über 80 Meter trotz guten 10,70 noch im Vorlauf hängen blieb, qualifizierte sie sich am Sonntag dank eines Vorlaufsieges über 80 Meter Hürden in einer neuen persönlichen Bestzeit von 12,65 für den Halbfinal. Auch dort gelang ihr nochmals eine Steigerung. Trotz einer Zeit von 12,57 konnte sie sich aber nicht für den Final qualifizieren.

Lauras jüngere Schwester Sina Weigert konnte sich in dieser Saison etwas überraschend die SM-Limite über 600 Meter sichern. Zu verlieren hatte die junge Muttenzerin in Riehen nichts. Sie zeigte ein gutes Rennen und in 1:46.73 in ihrem Vorlauf Siebte und konnte wertvolle Erfahrungen auf nationaler Ebene sammeln. Im kommenden Jahr hat sie gleich noch einmal die Chance, in derselben Kategorie an den Start zu gehen. Aber auch dann wird ihr keine grosse Reise bevorstehen. Ihre SM wird „nur“ in Aarau stattfinden.

 

Eine etwas bittere Erfahrung musste Paula Kern über 800 Meter bei den U18 machen. Von Beginn weg verbummelten die Konkurrentinnen das Tempo, so dass die Muttenzerin selbst über eine Runde die Pace bestimmen musste. Im Endspurt fehlte dann die Kraft für den Seriensieg. Nur dieser reichte schlussendlich fürs Weiterkommen im langsamsten aller Vorläufe. Nach den letzten Ergebnissen kann der dritte Vorlaufplatz in 2:28.21 allerdings trotzdem als grosser Schritt nach vorne betrachtet werden.

 

Einen rabenschwarzen Tag erlebte der Favorit über 400 Meter bei den U18 am Samstag. Der in Muttenz trainierende aber noch für die LC Fortuna startende Ryan Wyss fabrizierte im Vorlauf einen Fehlstart und wurde disqualifiziert. Bei 52,57, die für eine Finalqualifikation notwendig gewesen wären, hätte Wyss nach dem Startschuss auch noch ein paar Sekunden im Startblock verharren und das Feld von hinten aufrollen können, liegt seine Saisonbestzeit doch bei 49 Sekunden. Über 200 Meter klappte der Start dann deutlich besser. Mit einer persönlichen neuen Bestzeit von 23,01 wurde der U18-Athlet guten Fünfter im Final.

 

Nicht ganz so stimmungsgeladen wie in Riehen präsentierten sich die Meisterschaften auf der Basler Schützenmatte. Und auch die Muttenzer U20-Athletin Sarina Kämpfer, die dort sowohl im Speerwerfen als auch über 100 Meter Hürden an den Start ging, musste in der ersten Disziplin einen Dämpfer hinnehmen. Sie haderte etwas zu stark mit den nicht optimalen

 

Umständen und beförderte das Wurfgerät lediglich auf 32,16m. Nur wenig hätte für die Finalqualifikation gefehlt und mit einem Wurf in die Nähe ihrer PB hätte sie gar um die Medaillen mitstreiten lassen. Über 100m Hürden klappte es dann am Sonntag dafür überraschend gut. Ein einigermassen gutes Rennen im Vorlauf mit einer Zeit von 15,83 brachte die Finalqualifikation, wo schlussendlich der achte Rang resultierte.

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